leben, wo die götter urlaub machen

Othmaringhausen ist ein sehr kleines Königreich.

Am südwestlichen Rand des Sauerlands gelegen behauptete es sich über viele Jahrhunderte lang gegen die finsteren Stadtherren der umliegenden Städte Halver und Schalksmühle.

Aufgrund seiner florierenden Wirtschaft und der strategisch wertvollen Lage war Othmaringhausen seit jeher ein umkämpfter Ort.

Um nicht doch irgendwann den wilden Schalksmühler Bergmenschen anheim zu fallen schlossen sich die damaligen Bauern der Stadt Halver an, um nunmehr gegen einen geringen Obulus nicht mehr den Angriffen der kriegerischen Volmetaler ausgesetzt zu sein.

So vergingen Jahrhunderte und es dauerte bis ins Jahr 2002, ehe es einer kleinen Delegation Einheimischer in zähen Verhandlungen gelang, von den Oberen der Stadt Halver die weitestgehende Autonomie Othmaringhausens wieder zu erlangen.

Unmittelbar nach der wirtschaftlichen und kulturellen Loslösung von Halver wurde das Königreich Othmaringhausen ausgerufen. Historisch nicht genauestens determiniert krönte sich Oli Toma an einem Sommermorgen im Jahre 2002 nach einem wilden Gelage ziemlich verkatert und unter dem Jubel seiner nicht minder schwer angeschlagenen Mitstreiter selbst zum ersten König von Othmaringhausen. Das Volk war begeistert und die wenigen Gegner der Unabhängigkeit verließen fluchtartig den Ort.

In den beinahe zwei Jahren unter der Herrschaft Oli des Ersten blühte die Wirtschaft des Ortes auf.

Landwirtschaft, Dienstleistung und Pferdezucht sind heute die Aushängeschilder eines kleines Wirtschaftswunders am Rande des Sauerlands. Doch die kauzigen, freundlichen Menschen haben auch den Tourismus als Einnahmequelle entdeckt, wandern doch Jahr für Jahr hunderte reiselustige Abenteurer durch Othmaringhausens schöne Landschaften.

Die Arbeitslosenquote im gesamten Königreich liegt übrigens bei 0 %. Unter König Oli’s eher repräsentativer Herrschaft erreichte Othmaringhausen nicht zuletzt mit Hilfe ausländischer Investoren und vor allem mit dem emsigen Arbeitseifer seiner Bürger Vollbeschäftigung und somit finanzielle Absicherung für alle seine Bürger.

Othmaringhausen steht erst am Anfang seiner Unabhängigkeit, schwere Aufgaben liegen vor seinen Bewohnern. Die nächsten mittelfristigen Schritte sind die Loslösung von Deutschland, das Abdanken des Königs, das Ausrufen der Republik und die Anerkennung der Freiheit Othmaringhausens durch die UNO.